Etappe 1: Wuppertal-Beyenburg - Wermelskirchen

Schon 1298 stand den Pilgern in Wuppertal eine stattliche Herberge zur Verfügung. Die Grafen von Berg hatten dem flämischen Orden der Kreuzbrüder aus dem Stammkloster Huy an der Maas, die Kapelle des Herrenguts „Stenhus“ (Steinhaus) übertragen. Ende des 15. Jahrhunderts gründeten die Kreuzbrüder/Kreuzherren das Kloster dann aber auf dem Berg „Beyenburg“ (Bienenberg) und errichteten dort die heutige Klosterkirche St. Maria Magdalena. Zur Zeit der Säkularisation (1803) musste der Orden der Kreuzherren das Kloster verlassen. Vor der Kirche steht heute ein Jakobsstele mit Informationen zum Weg. 

Von Beyenburg aus führt die Etappe ein kurzes Stück an der Wupper entlang. Dann verlässt sie die Flussnähe und wendet sich Richtung der Röntgen- und Werkzeugstadt Remscheid auf dem Weg nach Wermelskirchen.

In Lennep – heute Stadtteil von Remscheid und früher eine bedeutende Hansestadt der Tuchmacherei (Stadtrechte im 13 Jh.) – betrat man die Stadt als Pilger durch ein kleines Tor. Nur reiche und ehrbare Bürger durften das große Stadttor benutzen. Bis heute heißt diese Gasse "Pilgergasse". In Lennep gab es zur damaligen Zeit ein Kloster des Minoritenordens. Hier übernachteten die Pilger. Die heutige evangelische Stadtkirche von Lennep war ursprünglich dem heiligen Jakobus geweiht.

Das Tuchmuseum Lennep, als Nachfolger des ehemaligen Werksmuseums der Tuchmacherei Wülfing und Sohn, in der Hardtstraße 2, gegenüber dem Röntgenmuseum, dokumentiert die Geschichte der Tuchindustrie im Bergischen Land.

Das Röntgenmuseum widmet sich der Lebensdarstellung von Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) Nobelpreisträger für Physik und Entdecker der Röntgenstrahlen.

Remscheid hat eine bedeutende Werkzeug- und Metallindustrie und mit der Müngstener Brücke eine der höchsten Eisenbahnbrücken Deutschlands.

Von Remscheid-Lennep aus nach Wermelskirchen führt der Pilgerweg an der Eschbachtalsperre vorbei weiter nach Wermelskirchen.

Das „Bergische Gold“, der Wasserreichtum des Bergischen Landes, begünstigt den Bau vieler Talsperren. Die Eschbachtalsperre ist die erste Talsperre Deutschlands (Trinkwasser) und wurde 1889 nach den Plänen von dem Aachener Professor Otto Intze, als Pionier der Wasserbaukunst, errichtet.

Wermelskirchen, auf dem Bergrücken zwischen Eschbachtal und Eifgental gelegen, ist Ziel der 1. Etappe des Bergischen Jakobsweges.

In der heutigen kath. Kirche St. Michael findet sich auf dem umlaufenden Bronzegitter eines alten Altartisches die Gestalt des heiligen Jakobus mit Pilgerkleidung und mit Muschel am Hut.

Wermelskirchen ist die Geburtsstadt von Dr. Carl Leverkus, einem Chemiker, der hier 1834 eine Fabrik zur Ultramarinherstellung gründete. Später expandierte er an den Rhein. Die neu entstandene Siedlung wurde nach ihm benannt: Leverkusen. Mit der Friedrich Bayer AG aus Elberfeld entstand das Weltunternehmen Bayer Leverkusen.

Bedeutend war die Seidenbandherstellung (Webstühle) und die Feilen- und Schuhfabrikation in der Stadt.

Im alten Ortskern liegt die evangelische Kirche mit ihrem imposanten Zwiebelturm und den stattlichen Wohnhäusern aus dem 18. Jahrhundert.