Von Wermelskirchen aus führt diese Etappe den Pilger die meiste Zeit am Eifgenbach entlang, bis dieser, kurz vor Altenberg, in die Dhünn mündet.
Unterwegs kommt man an ehemaligen Mühlenstandorten vorbei, die im Laufe ihres Betriebes zum Mahlen von Getreide, als Knochenmühlen, als Pulvermühlen oder zu anderen Zwecken genutzt wurden.
Die jüngste der Mühlen im Eifgental ist die Neuemühle, die den Pilger am Wegesrand zur Einkehr einlädt. Die Wassermühle ist eine der zuletzt erbauten Mühlen des Bergischen Landes (1826). Sie wurde als Kornmühle mit Bäckerei betrieben und belieferte die umliegenden Dörfer mit frischgebackenen Mühlenbrot. Auch Seife und Öl wurden durch Wasserkraft hergestellt. Bald schon wurde eine Schankwirtschaft eingerichtet und extra ein Gondelteich zum Verlustieren der Gäste angelegt. Dieser wird heute oft fälschlicherweise als ehemaliger Mühlenteich bezeichnet. Heute wird hier im alten „Backes“ wieder Mühlenbrot gebacken; selbstgeräucherte Forellen werden zum Kauf angeboten und das Restaurant Neuemühle lädt zu regionalen Gerichten ein.
Weiter führt der Pilgerweg am Eifgenbach entlang zum nächsten Standort einer ehemaligen Getreidemühle; der Rausmühle. Dieser Mühlenstandort ist ca. 500 Jahre alt und hat im Laufe der Zeit viele verschiedene Besitzer erlebt. Neben der Industriellenfamilie derer von Bohlen und Halbach sollen auch Verbindungen zum holländischen Königshaus bestanden haben. Als Getreide, -Öl und Knochenmühle erfüllte sie verschiedene Aufgaben. Das heutige „Café-Restaurant Rausmühle“ ist ein eingetragenes Bau- und Bodendenkmal. Von den historischen Gebäuden sind das Wohnhaus, die heutige Gaststätte und weitere Gebäudeanlagen erhalten.
Folgt der Pilger dem Eifgenbach weiter gelangt er zum nächsten Mühlenstandort; der Markusmühle. Auch sie wurde um 1500 erbaut und diente hauptsächlich als Getreidemühle. Ebenso wurden mehrere Forellenteiche betrieben. Als Gastwirtschaft mit Tanzsaal genutzt war die Markusmühle ab den 70er Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Die fachwerklich wunderschönen Nebengebäude wurden zu Wohnzwecken umgebaut. Silvester 1984 brannte die Mühle und das Gasthaus bis auf die Grundmauern ab und wurde nicht mehr aufgebaut. Die Forellenteiche und die Nebengebäude sind erhalten geblieben.
Von hier aus führt der Weg den Pilger weiter am Eifgenbach entlang bis zur Mündung in die Dhünn. Danach folgt man dem Dhünnlauf und erreicht bald Altenberg in der Gemeinde Odenthal. In Altenberg erhebt sich die Kirche des ehemaligen Zisterzienserordens aus Morimond; der Altenberger Dom. Die ehemalige Klosteranlage ist nach der Säkularisation 1803 durch verschiedene Nutzungen stark zerstört worden. Bald wäre ihr das Schicksal der Abtei Heisterbach widerfahren. Doch der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm der IV. und sein Vater haben sich durch eine ihrer Vorfahren, der Gräfin Sibilla von Brandenburg, (verheiratet mit einem der Grafen von Berg) dem Altenberger Dom verpflichtet gefühlt. Durch ihre finanzielle Unterstützung und vieler Eingaben der Bergischen Bevölkerung, konnte die gotische Kirche (der Bergische Dom) wiederaufgebaut werden und besitzt heute eines der größten Kirchenfenster nördlich der Alpen.
Hier bekommt man den Pilgerstempel im Altenberger Domladen, am i-Punkt, in Haus Altenberg, (der Jugendbildungsstätte des Erzbistum Kölns; aufgebaut auf den Fundamenten des ehemaligen Klosters) oder im Pastoralbüro der kath. Kirchengemeinde. Auch Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort sind vorhanden und können am i-Punkt erfragt werden.
Bis zum Ortszentrum der Gemeinde Odenthal sind es noch 2,5 km. Vorbei an Schloss Strauweiler zu Einkaufsmöglichkeiten; Arztpraxen und dem Rathaus der Gemeinde kann man im historischen Ortskern eine der ältesten romanischen Kirchen des Bergischen Landes, St. Pankratius, besuchen. Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger sind hier eher nicht gegeben.
Somit empfiehlt es sich, in Altenberg zu übernachten und die nächste Etappe von hier aus zu starten.